Das wertvolle Edelmetall Gold ist- ähnlich wie Silber, Platin oder Palladium, ein wichtiger Bestandteil und Baustein von elektronischen Bauteilen, die uns täglich in Handys, Smartphones, Laptops oder Computern begegnen. Durch seine herausragenden Materialeigenschaften ist insbesondere reines Gold ein äußerst beliebter Baustein und ist in seiner vielseitigen Verwendung nicht mehr wegzudenken.
Insbesondere wird es im Bereich der Computerplatinen und bei Schaltkreisen verwendet, da es über eine hervorragende elektrische Leitfähigkeit verfügt. Es bietet sich somit an, die im Elektroschrott enthaltenen Metalle zu wiederzuverwerten und somit dem Nutzungskreislauf wieder zuzuführen. Ist Gold ausElektroschrott möglich?
Edelmetallabbau ist umweltbelastend
Der klassische Abbau der Edelmetalle ist aufwendig und stark umweltbelastend und verbraucht darüberhinaus ein erhebliches Maß an Ressourcen. Besonderes der Einsatz von schwerem Gerät mit den entsprechenden Abgasen sowie die Anwendung von Cyanid und Quecksilber machen das Schürfen von Gold zu einer erheblichen Umweltbelastung. Somit liegt es also nahe, das in elektronischen Bauteilen verborgene Gold wiederzuverwenden. Dieses konsequente Recycling des Edelmetalls Gold aus Elektroschrott als auch der anderen verwendeten Edelmetalle Silber, Platin und Palladium schont damit nicht nur die natürlichen Ressourcen, sondern ist darüber hinaus eine wahre Geldquelle. Diese Wiedergewinnung wird auch als sogenanntes Urban Mining bezeichnet.
Führt man sich vor Augen, in welcher großen Menge weltweit elektronische Bauteile auf dem Schrottplatz oder auf der Mülldeponie landen, wird die Rückgewinnung der genannten Metalle wirtschaftlich und umwelttechnisch immer bedeutsamer. Je nach Zusammensetzung und Bauart kann eine Tonne Schrott aus elektronischen Bauteilen wie alten Computerplatinen und Ähnlichem bereits ca. 100g reines Gold aus Elektroschrottenthalten. Der Goldgehalt bewegt sich damit zwar in einem sehr geringem Verhältnis. Trotzdem handelt es sich um eine sehr verlockende und lukrative Geldquelle, wenn man den aktuellen Goldpreis und dessen Verlauf analysiert! Leider ist die Rückgewinnungsquote von Gold aus Elektroschrott (anders im Vergleich zu Zahngold oder Gold aus Schmuck) sehr gering. Daher lagert auf unseren Müllkippen und Schrottplätzen Gold im Wert von Milliarden, ist aber womöglich auf lange Sicht dem Kreislauf entzogen.
Die Wiederverwertung braucht die Entwicklung umweltschonender Verfahren
Allerdings sind umweltschonende Verfahren, die zudem auch noch kostengünstig sind, aktuell noch in der Entwicklung. Insbesondere die Extraktion von verbautem Gold mit sogenannten hydrometallurgischen Verfahren ist stark umweltbelastendund zudem nicht sehr effektiv. Daher stehen neue Prozesstechniken im Vordergrund, welche die Extraktion optimieren, weniger giftigen Sondermüll produzieren und zudem auch günstiger sind. Experten fordern bereits angesichts der immensen Mengen Elektroschrotts, zunächst das verbaute Gold wiederzuverwerten, als natürliche Lagerstätten kostenintensiv und umweltschädigend auszubeuten. Möglicherweise werden sich in naher Zukunft weitere Verfahren etablieren, mit denen das verbaute Gold aus Elektroschrott wie dem alten Smartphone und dem nicht mehr benötigten Laptop als bereits erschlossene Rohstoffquelle genutzt werden kann.